KFZ-Versicherung 2025: Warum diesmal alles anders ist.

Jedes Jahr aufs Neue war es das Gleiche. Mit der Zeitumstellung beginnt auch wieder die wunderschönste Zeit für alle Versicherungsvermittler. Seien es freie Versicherungsmakler oder gebundene Versicherungsvertreter.
Die Kfz-Versicherungsprämien für das kommende Jahr flattern in die Briefkästen📫 oder die E-Mail-Postfächer📧 der Kunden.

Und jährlich grüßt das Murmeltier. Alles wie immer?
Die dicke Überraschung bei der Beitragsrechnung

Schadenfreiheitsklasse besser 👍- Prozente runter ⬇️ - Prämie rauf. 📈Jedes Jahr. Mal mehr, mal weniger. Ausnahmen bestätigten die Regel und manch einer hatte auch tatsächlich mal weniger zu bezahlen als im Vorjahr. Aber in der Regel läuft es jedes Jahr so. Das kann ich aus 20 Jahren Berufserfahrung so sagen.
Und so wurde jedes Jahr der Markt neu gecheckt, um dann von Versicherer A zu Versicherer B zu wechseln.

Dieses Jahr wird die große Wechselei ausbleiben!

Diesmal ist das anders. Kunden erhalten keine Prämienanpassungen von ein paar Prozent, ein paar Euro im Jahr. Der Schnitt liegt in meinem Bestand bisher bei 23%. Im Branchenschnitt sind es fast 25%.
Da sollte doch über die Vergleichsrechner einiges zu machen sein. Weit gefehlt. Meine Berechnungsprogramme (ja, ich nutze für meine Kunden auch mehr als nur eins) aber auch die einschlägigen „Vergleichsportale“ wie Check24 oder Verivox werfen zum Teil weitaus höhere Prämien aus. Manchmal wirken die 23% schon fast wie ein Schnäppchen.
Die Gründe dafür sind vielfältig und offensichtlich.

Zeitenwende – Der Preiskampf ist tot

Die Zeit der günstigen Lockprämien – Vorbei.
Die Zeit der „Jede Prämie 5% billiger und Verzicht auf Merkmale wie KM-Leistung pro Jahr etc." Wechseltarife diverser Anbieter – Vorbei.   
(Ein paar Möglichkeiten habe ich als Makler jedoch schon noch, ähnlich einfach die Versicherung zu wechseln und dabei zu sparen - Kurzcheck hier

Die Zeit von „Dann geh ich zur HUK(24) die sind eh am billigsten“ – Vorbei.

Es lebe…

Der Preiskampf. Natürlich! 

Wenn man auf Google nach „KFZ-Versicherung sucht“ und nicht wie ich bei den verlinkten Artikeln auf die News-Seite geht, sondern die normale Suchfunktion nutzt, dann sind sie da weiterhin. Die gesponsorten Anzeigen. „Bis zu 66% sparen“ „Bis zu 78% günstiger“ „Bis zu 850€ sparen“
Nur sind sie noch weiter fernab der Realität als bisher.

Und nun?

Was machen wir da jetzt eigentlich?
Das große Vergleichen und Wechsel Spiel fällt dieses Jahr wohl aus. (Die Möglichkeiten, die ich noch habe sind nicht mehr so einfach wie früher) Vielleicht die Zeit, ein paar andere Dinge zu checken, um die Anpassungen ein wenig abfedern zu können.


Hier ein paar Tipps

  • Tachostand ablesen / Antragsangaben vergleichen
    Vielleicht sind’s ja statt der 15.000km pro Jahr doch deutlich weniger gewesen.
  • Über Werkstattbindung nachdenken.
    Wer mit seinem Fahrzeug aus der Garantie raus ist, kann drüber nachdenken, sich von seiner Versicherung im Falle eines Unfalls die Werkstatt für die Instandsetzung vorgeben zu lassen.
  • Über die Höhe der Selbstbeteiligung nachdenken. Mitunter rechnet es sich, statt 300€ SB eine höhere Variante zu wählen.
  • Weg vom Papier. Wer seine Rechnung noch in den Briefkasten bekommt, kann bei einigen Versicherern ein paar Prozent sparen, wenn diese künftig per Mail oder über das Onlineportal des Versicherers zugestellt bekommt. 

Fazit:

Der "klassische" Vergleich ist natürlich nicht wirklich tot. Wer mag, kann hier seine eigene Berechnung anstellen und schauen, ob er vielleicht doch eine der glücklichen Personen ist, bei denen ein Wechsel Sinn macht.

Die drastischen Prämienerhöhungen stellen Kunden und Vermittler vor einer neuen Realität. Sie lassen wenig Spielraum, und das typische „Immer das günstigste Angebot finden“ wird zunehmend schwieriger.Dennoch: Ganz ohne Möglichkeiten zur Optimierung steht man auch in dieser „neuen“ Kfz-Versicherungswelt nicht da. Ein kritischer Blick auf den Versicherungsumfang, die Wahl von Werkstattbindungen, eine angepasste Selbstbeteiligung oder eine Aktualisierung der Fahrleistung können dazu beitragen, die Prämiensprünge ein wenig abzufedern.

Die wichtigste Erkenntnis bleibt: Der günstigste Beitrag ist nicht auch automatisch der beste. Statt blind nach niedrigen Prämien zu suchen, kann es sich lohnen, die eigenen Versicherungsbedürfnisse genauer zu hinterfragen und den Schutz individuell zu prüfen.

Fakt ist, Autofahren war teuer, ist teuer und wird es wohl auch immer bleiben.

Wie meinte meine Oma immer, als ich mit 18 Jahren meinen Opel Corsa für fast 40€ vollgetankt habe. „Auto fängt mit Au an und hört mit Oh auf.“, während Opa mit von der Rückbank 10€ zugesteckt hat und so mein persönliches Au und Oh abgefedert hat😊 



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