Ich bin selbst Vater zweier Kinder und lerne dadurch immer wieder andere Eltern kennen.
Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt wird ist die, welche Versicherungen jetzt eigentlich angepasst, erweitert oder abgeschlossen werden sollten.
Das sind tatsächlich mehr, als man vielleicht im ersten Moment denkt.
Die wichtigste Versicherung ist wohl unstrittig die Krankenversicherung, egal ob gesetzliche Krankenkasse oder private Krankenversicherung.
Für den Fall, dass beide Elternteile gleich versichert sind, ist die Sache klar, wo das Kind versichert wird. Sind beide Eltern in der PKV, kommt das Kind (mit einem zusätzlich zu zahlenden Vertrag) auch hier unter. Sind beide Eltern in der GKV pflichtversichert, ist das Kind hier im Rahmen der Familienversicherung beitragsfrei mitversichert.
Für den Fall, dass beide Elternteile unterschiedlich versichert sind, hängt es vom Familienstand und den jeweiligen Einkommen ab, wo das Kind versichert wird.
Dazu habe ich demnächst hier einen separaten Artikel verfasst.Für den Fall, dass das Kind gesetzlich versichert wird / ist, stellt sich die Frage, ob und welche Zusatzversicherungen Sinn machen. Mehr dazu hier. Wichtig: Ich kenne einige Eltern, die Ihre Elternzeit dafür nutzen, eine ausgiebige Reise mit Ihrem jungen Glück zu unternehmen. Der Abschluss bzw. die Erweiterung der Auslandsreisekrankenversicherung ist hier unabdingbar. Kleine Kinder (und auch die Eltern) können schnell vom einen auf den anderen Tag krank werden. Je nach Umfang der Reise kann auch eine Reiserücktrittsversicherung Sinn machen.
"Mein Kind kann doch noch keine Schäden verursachen"
Das ist prinzipiell natürlich vollkommen richtig. In der ersten Zeit besteht das Leben der kleinen in erster Linie aus Kuscheln, Schlafen, Essen und noch mehr Kuscheln und Schlafen (wie beneidenswert)
Aber ich habe es selbst 2x erlebt. Die Zeit rennt. Eben noch sind die Jungs nach einer Flasche Milch mit mir auf der Couch eingeschlafen, am nächsten Morgen geht die Diskussion um den Inhalt der Brotbox für die Kita los.Also: Besser zu früh als zu spät den Deckungsschutz der Haftpflichtversicherung checken, ggf. auf den Familientarif umstellen und drauf achten, dass Schäden durch "deliktunfähige Kinder" mitversichert sind.
Auch hier gilt: Die Zeit verrennt schnell. Wer bereits für sich eine Unfallversicherung hat, profitiert in der Regel von einer kostenlosen Mitversicherung des Kindes für einen bestimmten Zeitraum, wenn die Geburt der Versicherung gemeldet worden ist.
Darüber hinaus kann für Kinder für wirklich kleine Beiträge eine Unfallversicherung abgeschlossen werden, die hoffentlich nie zum Tragen kommen muss.
Für denjenigen, der in diesem Fall sein Geld nicht "verlieren" möchte, folgt hier demnächst ein eigener Artikel
Hier macht es zwar keinen Unterschied, wie viele Leute unter einem Dach zusammen wohnen, ein Blick auf die Versicherungssumme kann trotzdem nicht schaden. Eine Kinderausstattung ist durchaus nicht günstig. Also wichtig zu schauen, ob die aktuelle Versicherungssumme noch passt. Bei Verträgen, die nach der Wohnfläche versichern, ist dieser Schritt nicht nötig.
Wichtig: Anschaffungsbelege aufbewahren, am besten einscannen und ablegen.
Auch hier sollte geprüft werden, ob ich einen Tarif für Singles, Paare oder eben die gesamte Familie abgeschlossen habe. Streitigkeiten über den Kitaplatz, die Schule und leider auch Sorgerechtsstreigikeiten oder Unterhaltsstreitigkeiten können schnell ins Geld gehen.
Nein, das natürlich nicht. Aber bei der bestehenden Versicherung kann es sinnvoll sein, die Geburt des Kindes anzuzeigen, da es evtl. einen Beitragsnachlass mit sich bringt.
Und wenn man schon dabei ist, sollte man auch kurz in sich gehen und schauen, ob die angegebene jährliche Kilometerleistung noch passt, oder sich diese vielleicht (erstmal) ändert. Eventuell fällt der tägliche Weg zur Arbeit ja erstmal weg und dementsprechend wird das Auto weniger bewegt.
Ein dauerhaftes Streitthema in Deutschland ist die Rieser-Rente eigentlich schon seit Einführung. Fakt ist aber, dass nach der Geburt eines Kindes der Staat nicht nur die Grundzulage (175 €) der Rente gutgeschrieben wird, sondern ab jetzt auch die jährliche Kinderzulage in Höhe von 300€ pro Jahr.
Wer eine Riester-Rente hat, oder beabsichtigt, eine zu beantragen sollte also Kontakt aufnehmen.
Hierzu haben sich mir zwei Zitate in den Kopf gebrannt, bei denen es schon wieder um das Thema Zeit geht.
Peter Lynch (renommierter Investor und Fondsmanager)
"Es ist nicht das Timing des Marktes, sondern die Zeit im Markt, die zählt."
&
Albert Einstein (bedarf wohl keiner Erläuterung)
"Der Zinseszins ist die größte mathematische Entdeckung aller Zeiten."
Heißt im Klartext: Früh Anfangen lohnt sich!
Wer kann, sollte jetzt schon darüber nachdenken, für sein Kind vorzusorgen.Wir selbst haben für unsere Kids kurz nach der Geburt eine private "grüne" Rentenversicherung abgeschlossen und dabei den Fokus daraufgelegt, dass das Geld möglichst nachhaltig angelegt wird.Es ist gut möglich, dass meine Frau und ich nicht mehr erleben werden, wie diese zur Auszahlung kommt. Schließlich endet die Sparphase planmäßig im Jahr 2080 bzw. 2082.
Wir haben mit einem Monatsbeitrag von jeweils 25€ angefangen, welcher jährlich um 5% steigt.
Mit einem gewissen Alter, welches wir uns noch überlegen, werden wir die Verträge dann auf die Kinder übertragen und sie können frei darüber entscheiden. Sollten Sie die Verträge unverändert fortführen, steht Ihnen später eine einmalige Auszahlung von über 300.000€ oder einer lebenslangen Rente von um die 1.000€ zur Verfügung.
Bevor Kinder aber Rentner werden müssen Sie in aller Regel erstmal einem Beruf nachgehen, den Sie dann auch hoffentlich ohne Probleme ausüben können. Hier gibt es im jungen alter schon so viele Möglichkeiten, dass ich hierzu einen Artikel schreiben werde.
Das Prinzip ist ähnlich, wie früher im Club oder auf Veranstaltungen. Möglichst früh den Stempel holen und später an der Einlasskontrolle vorbei zur Party
Wer eine bestehende Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) hat, hat nach der Geburt des Kindes in der Regel 6 Monate Zeit, dies seiner BU anzuzeigen und den Versicherungsschutz im Rahmen der Nachversicherungsgarantie ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
Junge Eltern können in der Regel im gleichen Zeitraum bei sehr vielen Versicherern eine Risikolebensversicherung mit einer (zum Teil stark) vereinfachten Gesundheitsprüfung ablegen.